Die Busschule 2019 – Sicher Busfahren will gelernt sein
“Wie verhalte ich mich richtig im Bus?”
Diese Frage stellten sich am 12. November 2019 auch die Schüler des Missionsgymnasiums St. Antonius in Bad Bentheim. Die sogenannte „Busschule“ findet aktuell wieder in einigen Schulen der Grafschaft Bentheim statt und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB) und der Verkehrswacht Grafschaft Bentheim. Zu Präventionszwecken findet diese Schulung für die Schüler der 5. Klassen in der Grafschaft jährlich statt. Wir, die Bentheimer Eisenbahn AG, finden, richtige Verkehrserziehung sollte so früh wie möglich vermittelt werden. Unfälle und Verletzungen sind schlimm genug, aber ein Kind sollte auf keinen Fall davon betroffen sein. Deshalb möchten wir Kindern schon in den jungen Jahren zeigen, was zu beachten ist, damit sie sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen. In diesem Blogbeitrag erklären wir dir zwölf wichtige Busregeln über richtiges Verhalten im Bus und am Busbahnsteig. So bist du als regelmäßiger Busfahrer also immer auf der sicheren Seite.
1. Ich gehe morgens rechtzeitig aus dem Haus und achte auf den Straßenverkehr – das ist sicher!
Die meisten Unfälle geschehen tatsächlich nicht im Bus, sondern beim Überqueren der Straße und an der Haltestelle. Gehe deshalb lieber ein paar Minuten eher aus dem Haus zu deiner Bushaltestelle los, damit du dich auf dem Weg nicht hetzen musst und auch genügend Zeit hast, um aufmerksam auf den Straßenverkehr zu achten.
2. Laufen, toben, Fangen spielen…? Nicht an der Haltestelle!
Das Warten an der Haltestelle kann für Kinder oft ein quälendes Übel sein. Es ist also verständlich, dass sie sich nach einem Zeitvertreib sehnen. Vor allem dann, wenn die Kinder es kaum noch abwarten können, von der Schule nach Hause oder zu Freunden zu fahren. Daher ist darauf zu achten, dass du nicht unkontrolliert spielst, tobst oder schubst. Sonst besteht die große Gefahr, dass du auf die Straße und damit in den fahrenden Verkehr stolperst. Außerdem sind Radwege zu beachten, die an der Haltestelle vorbeiführen. Hier kann es sonst schnell zu schlimmen Zusammenstößen mit Radfahrern kommen.
3. Die Schultaschen werden in der Reihe aufgestellt, in der an der Haltestelle angekommen wird!
Bei all dem morgendlichen Stress: du brauchst dir keine Sorge machen, dass der Bus jemanden „zurücklässt“. Jeder kommt mit, allerdings wird durch Gedränge an der Haltestelle nur die Abfahrt verzögert. Denn wenn die Kinder gegen die Türen drücken, lassen sich diese aufgrund eines Schutzmechanismus nicht öffnen. An vollen Haltestellen kannst du Gedränge vermeiden, wenn du und die anderen Kinder eure Schultaschen in der Reihenfolge aufstellt, in der ihr an der Haltestelle angekommen seid. In dieser Reihenfolge stellt ihr euch dann nach Halten des Busses an der Tür an, um in Ruhe einzusteigen.
4. Schieben und drängeln an der Tür bringt nichts!
Du hast richtig gelesen: gerade beim Einsteigen in den Bus kommt es zwischen Kindern häufig zu Gerangel und Gedränge. Schüler drücken gegen die Bustüren oder werden von den hinteren Kindern dagegen gedrückt. Außerdem vergessen sie in einer solchen Situation meistens den einzuhaltenden Sicherheitsabstand zur Bordsteinkante. Wie bereits erwähnt verzögert Gedränge natürlich die Abfahrt. Denn wenn die Kinder gegen die Türen drücken, lassen sich diese nicht öffnen und damit stehst du länger vor verschlossener Tür, als du eigentlich müsstest.
5. Vorsicht! Der Bus schwenkt aus – also halte ich einen Meter Abstand zur Bordsteinkante!
Zum richtigen Warten an der Bushaltestelle gehört auch, dass du den ausreichenden Abstand zur Bordsteinkante hältst, damit du nicht von heranfahrenden Bussen gefährdet wirst. Kindern ist nämlich der Überhang des Busses beim Anfahren der Haltestelle oft nicht bewusst – dass also das Busführerhaus beim Anfahren über die Bordsteinkante ragt. Daher ist stets ein Abstand von mindestens einem Meter zur Bordsteinkante einzuhalten. Auf Grund des Ausschwenkens des Busses beim Verlassen der Haltestelle ist auch hier auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu achten.
6. Dem Busfahrer zeige ich meine Fahrkarte unaufgefordert – dann geht es schneller!
Ein kleines, gern übersehenes Detail kann das Einsteigen in den Bus erheblich beschleunigen: Wenn die Kinder ihre Fahrkarten griffbereit haben, entfällt langfristiges Suchen im Bus, die Schüler können also zügig im Gang durch rücken. Du solltest deine Busfahrkarte immer mit dir führen, um Probleme bei der Fahrkartenkontrolle zu vermeiden. Außerdem solltest du beachten, dass du deine Karte sorgfältig behandelst. Also bitte nicht knicken oder gar deine Karte verlieren!
7. Ich gehe im Bus nach ganz hinten durch, sonst gibt es einen Stau im Gang!
Nach dem Vorzeigen der Fahrkarte ist es wichtig, dass die eingestiegenen Kinder nach hinten durch rücken, um Platz für die anderen Kinder zu schaffen. So lässt sich unnötiges Warten, Stau im Gang und damit auch Ungeduld vermeiden. Es ist ebenso wichtig, dass die Bustüren immer freigehalten werden. Das spielt vor allem für dich eine Rolle, wenn du nur einige wenige Haltestationen mit dem Bus fahren musst und zügig wieder aussteigen möchtest. Sind die Bustüren von anderen Kindern versperrt, musst du dich wiederum nach draußen drängen oder schaffst es im schlechtesten Fall nicht rechtzeitig aus dem Bus.
8. Die Sitzplätze sind für Fahrgäste –nicht für Taschen oder die Füße!
Auch wenn du dich während der Fahrt lieber direkt bei deinen Freunden aufhalten möchten: Der sicherste Platz im Bus ist der Sitzplatz. Sofern also noch Sitzplätze frei sind, solltest du diese unbedingt nutzen. Das hat den weiteren Vorteil, dass zu- und aussteigende Kinder sich nicht durch einen vollen Gang drängen müssen. Daraus folgt auch, dass Sitzplätze nicht für noch zusteigende Freunde freigehalten oder gar durch Schultaschen oder deine Füße belegt werden. Und am besten wird der Sitzplatz zum Aussteigen erst verlassen, wenn der Bus an der Haltestelle gestoppt hat.
9. Kein Sitzplatz mehr frei? Wenn ich stehen muss, halte ich mich gut fest.
In Kurven und bei Bremsmanövern können Kräfte auftreten, die du ohne sicheren Halt nicht mehr abfangen kannst. Um dich bei Stürzen im Bus nicht zu verletzen, musst du also lernen, dich gut an den angebrachten Haltevorrichtungen festzuhalten, wenn alle Sitzplätze belegt sind. Zu einem guten Halt gehört auch, die Schultasche vom Rücken zu nehmen und zwischen die Beine auf den Boden zu stellen, sodass niemand beim Ein- oder Aussteigen behindert wird. Aus dem gleichen Grund befinden sich im Bereich der Ein- und Ausgänge keine Stehplätze.
10. Möchte ich an der nächsten Haltestelle aussteigen, drücke ich rechtzeitig auf den Stopp-Knopf!
Den roten Stopp-Knopf kennt wohl jedes Kind. Unseren Busfahrern hilft es, wenn du den Knopf frühzeitig vor deiner Ziel-Haltestelle drückst. Dann können sie den Haltestellenstopp schon in die Fahrweise einplanen. Außerdem solltest du auch darauf achten, ob der Knopf funktioniert hat. Er reagiert erst bei etwas kräftigerem Druck – damit er nicht versehentlich oder unbewusst durch z. B. Rücksäcke betätigt wird. Ob dein Haltewunsch beim Fahrer angekommen ist, lässt sich ganz leicht überprüfen: Die Monitore im Bus zeigen in Rot „Bus hält“ an. Nicht zuletzt kann es natürlich trotzdem passieren, dass der Fahrer deinen Haltewunsch übersieht. Dann melde dich bitte sofort bei ihm. Er wird versuchen, dich an einer geeigneten Stelle herauszulassen. Das ist allerdings nicht überall und sofort sicher möglich.
11. Halte die Augen auf beim Aussteigen!
Wie beim Einsteigen in den Bus gilt auch beim Aussteigen: Nicht drängeln! Und achte auf die Stufen des Busses, damit du nicht stolperst und dich verletzt. Um dann den Fußgängerweg zu erreichen, überquerst du häufig beim Aussteigen aus dem Bus einen Fahrradweg. Auch wenn Radfahrer laut Straßenverkehrsordnung nur vorsichtig vorbeifahren dürfen und im Zweifel warten müssen: Mit einem Seitenblick versicherst du dich, dass die Luft rein ist und du sicher den Radweg passieren kannst.
12. Erst warten, dann starten! Ich gehe erst über die Straße, wenn der Bus abgefahren ist.
Auch dann, wenn du an der Bushaltestelle wartest, musst du aufmerksam sein und dich so verhalten, dass dich keine vorbeifahrenden Fahrzeuge gefährden können. Die Verkehrsregeln bestimmen, dass Menschen und Kinder, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen, auf Gehwegen, Seitenstreifen oder Haltestelleninseln warten müssen. Sind diese Möglichkeiten nicht vorhanden, musst du dich an den Rand der Fahrbahn stellen, bis der Bus kommt oder nach einem Halt wieder weitergefahren ist. Achte auch unbedingt darauf, dass du beim Warten keine Fahrradwege blockierst.
UNDINGER lauern überall
Das sind nur einige Verhaltensregeln, an die du dich als Busfahrer im Bus und an der Bushaltestelle unbedingt halten solltest.
UNDINGer lauern an jeder Ecke und es ist von jedem Einzelnen die Aufgabe, diese aufzudecken und darauf aufmerksam zu machen.
Du hast ein UNDING erlebt? Erzähle uns davon und vielleicht dreht sich der nächste Blogeintrag um deine Geschichte! Mehr zum Thema UNDING erfährst du HIER und unter #seikeinunding.