Schwarzfahren? – Das ist ein UNDING!
“Die Fahrscheine, bitte!”, tönt es durch den RB 56 auf der Fahrt durch die Grafschaft. Ein Zugbegleiter in Bentheimer Eisenbahn Uniform tritt aus der Zugführerkabine heraus und beginnt, sich von den Fahrgästen die Fahrscheine und mobilen Tickets über die FahrPlaner App zeigen zu lassen. Jeder Fahrgast wird gleich kontrolliert, denn man kann den Leuten nicht ansehen, ob sie einen gültigen Fahrschein dabei haben. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, Anzugträger oder Schüler – es gibt kein typisches Profil des “Schwarzfahrers”.
Was bedeutet “Schwarzfahren”?
Schwarzfahren ist ein umgangssprachlicher Begriff für das Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne einen gültigen Fahrschein. Manch einer hält dies für ein Kavaliersdelikt, dabei handelt es sich um den Verdacht auf eine ernste Straftat. Diese lautet “Erschleichen von Leistungen” und findet sich im Strafgesetzbuch unter §265a. Übertrieben? Kein bisschen. Schließlich würde man sich doch auch nicht ohne zu zahlen mit neuem Haarschnitt aus dem Frisörsalon schleichen. Oder beim Bäcker mit der Brötchentüte wegrennen ohne einen Cent zu bezahlen. Oder Genau. Und genauso handelt es sich bei Öffentlichen Nahverkehr um eine Dienstleistung, die von denen, die sie nutzen, bezahlt werden muss.
Warum werden Fahrgäste kontrolliert?
Durch Schwarzfahrer entstehen jedes Jahr große finanzielle Einbußen. Mit den Kontrollen sollen nichtzahlende Fahrgäste zu zahlenden Fahrgästen gemacht werden. Übrigens: Durch das erhöhte Beförderungsentgelt wird keinesfalls Gewinn gemacht. Allein der personelle Aufwand ist dafür zu hoch. Wenn es allerdings keine Kontrollen geben würde, wäre für einige Fahrgäste die angebliche “Freifahrt” wohl sehr verlockend.
Was passiert, wenn mich der Zugbegleiter ohne gültigen Fahrschein erwischt?
Wenn Du dem Zugbegleiter keinen gültigen Fahrschein vorzeigen kannst, werden Deine Personalien aufgenommen und Du erhältst eine Zahlungsaufforderung über das erhöhte Beförderungsentgelt. Natürlich kann es mal passieren, dass man die Fahrkarte in der anderen Tasche vergessen hat – das kann der Zugbegleiter allerdings nicht überprüfen. Wenn Du eigentlich einen gültigen Fahrschein besitzt, kannst Du ihn innerhalb von 14 Tagen bei uns nachreichen. Wichtig ist dabei, dass es sich um einen persönlichen Fahrschein, das heißt z. B. eine Wochen-, Monats- oder Jahreskarte oder ein Semesterticket das nur für Dich persönlich gültig ist, handelt.
Ich kann keinen gültigen persönlichen Fahrschein nachzeigen – und jetzt?
Wenn ein Fahrgast ohne gültigen Fahrschein erwischt wurde und auch keinen nachzeigen kann, hat er oder sie gegen die Berförderungsbedingungen verstoßen und muss das erhöhte Beförderungsentgelt zahlen. Das beträgt momentan 60,00 EUR – ganz schön viel Geld für eine Fahrt. Wer ein zweites Mal erwischt wird, muss wieder das erhöhte Beförderungsentgelt zahlen. Beim dritten Mal wird es ernst: Im schlimmsten Fall kann eine hohe Geldstrafe und sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr fürs Schwarzfahren verhängt werden.
Wann wird die Polizei verständigt?
Wenn ein Fahrgast ohne gültigen Fahrschein erwischt wird und sich nicht ausweisen kann oder will, muss der Zugbegleiter die Polizei informieren, um die Personalien zu bestimmen. Manchmal kommt es auch zu brenzligen Situationen: Der Fahrgast wird beleidigend, im schlimmsten Fall handgreiflich – auch dann wird die Polizei eingeschaltet. Sobald die Polizei in Kenntnis des Verdachts einer Straftat ist, muss sie diese verfolgen. Das heißt, auch wenn man zum ersten Mal ohne Fahrschein erwischt wurde, erfolgt eine strafrechtliche Verfolgung. Natürlich können wir unseren Fahrgästen nur raten: Besorge Dir einen gültigen Fahrschein, wenn Du in unseren Fahrzeugen mitfahren möchtest. Ob an der Verkaufsstelle, am Fahrscheinautomaten oder über das Smartphone – es gibt viele Wege zum Fahrschein. Ob Vielfahrer oder nur Ab-und-zu-Fahrer – es gibt den passenden Tarif. Und dann kannst Du auch entspannt die Fahrt mit uns genießen.
Undinger lauern überall
Wir finden: Schwarzfahren ist ein absolutes UNDING!
Doch UNDINGer lauern an jeder Ecke und es ist von jedem Einzelnen die Aufgabe, diese aufzudecken und darauf aufmerksam zu machen.
Du hast ein UNDING erlebt? Erzähle uns davon und vielleicht dreht sich der nächste Blogeintrag um Deine Geschichte!
Mehr zum Thema UNDING erfährst Du HIER und unter #seikeinunding.